Lohnt sich eine Solaranlage?

Die aktuelle Energiediskussion und -krise lässt so manchen Eigentümer darüber nachdenken, aus der fossilen Verbrennung auszusteigen und zum Beispiel auf Wärmepumpenheizung umzusteigen.  Im Artikel „Umrüstung Gas- oder Ölheizung auf Wärmepumpe“ haben wir uns hierzu bereits kritisch auseinandergesetzt. Sonnenenergie kann eine gute Ergänzung zur Wärmepumpe darstellen, doch stellt sich Eigentümern und Mietern oft die Frage: Lohnt sich eine Solaranlage? 

Wann lohnt sich eine Solaranlage?

Wärmepumpen – egal welcher Bauart – brauchen Strom. Und neben der Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser verbrauchen wir auch große Mengen an Strom zum Kochen, Kühlen, Gefrieren, zum Laden des Autos an der Wallbox und für den privaten Gebrauch.

Ökologisch perfekt und kostensparend ist es, wenn der Strom direkt vom eigenen Hausdach, einer Photovoltaik-Anlage (PV), kommt. Ein (zusätzlicher) Batteriespeicher im Keller stellt dann sicher, dass dieser Strom rund um die Uhr zur Verfügung steht.

Die Bundesregierung plant, bis 2030 mindestens 80 Prozent des Strombedarfs mit regenerativen Energien zu decken. 2022 lag der Anteil bei rund 46 Prozent. Gesetztes Ziel: Bis 2035 stammt auch die letzte hierzulande verbrauchte Kilowattstunde aus erneuerbaren Quellen. Dabei spielt Photovoltaik eine wichtige Rolle.

Besonders rentabel ist eine Photovoltaikanlage, wenn der Eigenverbrauch hoch ist. Durch die Strompreisbremse zahlen Verbraucher aktuell maximal 40 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent ihres Verbrauchs. Die Kilowattstunde Solarstrom vom Dach entsteht dagegen für rund 14 Cent – ist demnach deutlich günstiger als Strom aus dem Netz. Wer seinen Solarstrom selbst verbraucht, spart also rund 26 Cent pro Kilowattstunde.

Solaranlage auf dem Dach

Klassisch eignen sich Dächer für die Anbringung von Solaranlagen, zunehmend werden aber auch Fassaden genutzt.

Ideal ist eine vollständige Ausrichtung der Module in Richtung Süden, da die Sonneneinstrahlung im Süden am höchsten ist.

Ihr Haus hat keine Südausrichtung? Kein Grund zur Sorge: eine Anlage, die mit 45 Grad Abweichung zur Südausrichtung (Südwest, Südost) installiert wird, erzielt noch immer 95% des maximal möglichen Ertrags. Auf Flachdächern kann eine Ausrichtung nach Ost-West sogar ideal sein, denn Ost-West-Anlagen können die Dachfläche besser ausnutzen.

Die in Deutschland übliche Dachneigung von 30 bis 35 Grad ist optimal für die wirtschaftliche Betreibung einer nach Süden ausgerichteten Photovoltaik-Anlage.

Je nach Hersteller muss man mit einer Fläche von sechs bis acht Quadratmetern Solarmodulen zur Produktion von rund 1.000 Kilowattstunden rechnen. Liegt der Jahresbedarf bei 5.000 KW bedarf es einer Fläche an Solarmodulen zwischen 30 und 40 Quadratmetern.

Gauben, Dachflächenfenster oder Schornsteine schränken die Nutzbarkeit ein.

Je größer die Dachfläche, desto mehr Module lassen sich installieren und umso höher ist die Spitzenleistung der Anlage. Die zusätzliche Dachlast muss auf alle Fälle von einem Statiker vorab geprüft werden.

Praxis-Tipp:

Da Photovoltaikanlagen für lange Zeiträume installiert werden, gehört zu den wichtigsten Photovoltaik-Voraussetzungen, dass das Dach erstens ausreichend wetterfest ist – und zweitens in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich auch bleibt.
Falls nicht, sollte das Dach bei Gelegenheit der Einrüstung für die PV-Anlage gleich mit saniert werden.

Solarpanels können auch neben dem Haus aufgestellt werden.
Tipp: Solarpanels können auch neben dem Haus aufgestellt werden, um eine optimale Ausrichtung zu erreichen.

Für wen lohnt sich eine Solaranlage auf dem Balkon? 

Falls kein Dach (zumindest kein ganzes) zur Verfügung steht, bietet die Industrie heute kleine Anlagen für den Gitter-Balkon, Ziegel- bzw. Flachdach, zur Wandbefestigung oder für den Garten an.

Mit solchen „Stecker-Solaranlagen“ lassen sich bis zu 800 kWh pro Jahr selbst erzeugen.

Ein Wechselrichter, der an ein oder zwei Solarmodule angeschlossen ist, wandelt den Gleichstrom der Module in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Über ein Stromkabel wird der produzierte Strom in eine Steckdose eingespeist. Hausgeräte nutzen automatisch den Solarstrom, statt Strom aus dem öffentlichen Netz zu ziehen.

Angebote finden sich im Internet ab € 550,- aufwärts (ohne Montage).

Wann lohnt sich eine Solaranlage mit Speicher? 

Die Solarstromspeicher bieten den großen Vorteil, dass der selbst erzeugte Strom je nach Bedarf genutzt werden kann. Auch dann, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

Die modernen Lithiumspeicher sollten immer im Verhältnis 1:1 dimensioniert sein, d.h. die Speicherkapazität sollte der Spitzenkapazität der Solaranlage entsprechen.

Einspeisung von Solarstrom

Strom, der nicht im eigenen Haushalt verbracht wird, kann in das öffentliche Netz eingespeist werden. Bis Ende Januar 2024 und für die Dauer von 20 Jahren gelten höhere Einspeisevergütungen für kleine und große Neuanlagen. Bei der Teileinspeisung liegt der Vergütungssatz für Hausdachanlagen unter zehn Kilowatt installierte Leistung nun bei 8,2 Cent pro Kilowattstunde. Für die Volleinspeisung gelten höhere Vergütungssätze.

Wichtig: Auf die Stromerträge von Photovoltaikanlagen bis zu 30 Kilowatt installierte Leistung müssen private und gewerbliche Betreiber keine Einkommensteuer mehr zahlen.

Was kostet eine Solaranlage?

Die Höhe der Kosten hängen im Wesentlichen von folgenden Positionen ab:

  1. der Leistung der Anlage
  2. den baulichen Voraussetzungen
  3. Anlage mit oder ohne Speicher?

Je nach Hersteller schlägt eine „klassische“ Vier-Kilowattpeak-Anlage inklusive Montage mit € 7.000 bis 12.000 zu Buche. Und für einen modernen Stromspeicher fallen zusätzlich zwischen € 700 und 1.200 je Kilowattstunde Speicherkapazität an.

Welche Förderungen erhalte ich für eine Solaranlage?

Die bundeseigene Förderbank KfW unterstützt den Kauf von Photovoltaikanlagen und Speichern mit einem zinsgünstigen Darlehen ab 4,15 Prozent aus dem Programm „Kredit Erneuerbare Energien (Standard KfW 270)“.

Daneben gibt es teils auch regionale Förderungen. Die Angebote ändern sich stetig

Solaranlage mieten – eine Alternative zum Kauf?

Eine gemietete Photovoltaik-Anlage unterscheidet sich in der Nutzung nicht von einer gekauften.

Statt des Kaufpreises wird über die Mietdauer von circa 20 Jahren eine monatliche Miete fällig. Das Mieten einer Photovoltaik-Anlage ist über die Vertragslaufzeit mit höheren Kosten verbunden als der Kauf einer Anlage und rein finanziell häufig nicht sehr attraktiv – dafür komfortabel in der Umsetzung.

Wichtig: In der Regel muss der Mietvertrag auch bei einem Verkauf oder der Vererbung des Hauses weitergeführt werden!

Unsere Handlungsempfehlung:

  1. Lassen Sie sich fachkundig beraten.
  2. Denken Sie daran, dass Planung und Ausführung geraume Zeit in Anspruch nehmen.
  3. Förderungen müssen vorab beantragt sein!

Unsere Angebote:

  • S&M arbeitet eng mit der Firma Pro-Tec Energieberatung zusammen, die neben Energieberatung auch individuelle Sanierungsfahrpläne erstellt. 
  • S&M verfügt über zusätzlich über ein Experten-Team, dass Sie beim Planungsprozess und Prüfung der technischen Umsetzbarkeit fachkundig berät und unterstützt.

Herzlichen Dank für Ihr Interesse!

Ralf Klein

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